WIE FINDEST DU EINEN #LEKTOR, DER ZU DIR PASST?

Vorausgesetzt, Du suchst einen Lektor für Deine Bachelor- oder Masterarbeit, so achte gerade heute darauf, wie er im Internet zu finden ist, ob er zum Beispiel eine solide Homepage hat und auf sozialen Online-Netzwerken wie Facebook oder Twitter vertreten ist. Dadurch kannst Du Dir schon mal ein Bild von ihm oder ihr machen und in etwa abschätzen, ob eine Zusammenarbeit funktionieren könnte. Bedenke dabei, dass ein qualifiziertes Lektorat eine Grundvoraussetzung ist, um einen annehmbaren Text für eine Hochschule oder Universität an den Start zu bringen. Selbst wenn Du selber Germanistik oder Literaturwissenschaft studiert hast, brauchst Du den Blick von aussen auf Deinen Text, den in der Regel nur ein erfahrener Lektor bietet. Damit Du die Katze nicht im Sack kaufst, offerieren vertrauenswürdige Lektorate in der Regel ein kostenfreies Probelektorat, damit Du nachvollziehen kannst, wie genau Dein Text lektoriert wird. – Keine Angst, Lektorinnen und Lektoren sind fast immer auch psychologisch begabt. Wenn Du von vornherein klärst, wie Du Dir die Zusammenarbeit vorstellst, geht Dein Lektor bereitwillig darauf ein. Du als Autorin oder Autor kennst Dich doch selbst am besten: Brauchst Du eher Zuspruch, da Du Dich insgeheim vor der Stunde der Wahrheit fürchtest, oder willst Du unumwunden Klarheit über die Qualität Deines Textes? Formuliere Deine Wünsche vorab, dann brauchst Du auch keine Angst vor dem ersten Manuskript-Durchlauf zu haben. Im Übrigen sind Lektoren auch nicht eitel. Wer nicht pragmatisch an diesen Job herangeht, hat auf Dauer keine Freude. Du hast also als Autor immer das letzte Wort, und Lektorinnen werden Dir selten übelnehmen, wenn Du ihren Ratschlägen und Korrektur-Empfehlungen nicht folgst.

In den meisten Fällen findest Du Ab-Preise fürs Lektorieren als Richtwert auf der Homepage des Lektorats. Anhand dieser Angaben kannst Du einschätzen, ob für Dich eine Textredaktion überhaupt in Frage kommt. Für eine exakte Preisauskunft braucht aber jede Lektorin zuerst die Arbeit. Sie muss den Umfang Deines Textes kennen und sich vor allem auch überlegen, wie hoch der Korrekturaufwand ist. Erst dann kann sie Dir einen genauen Preis für das Korrektorat bzw. Lektorat nennen. Jedes andere Vorgehen scheint mir unseriös. Das ist nicht anders als in einer Reparaturwerkstatt. Auch dort muss sich der Mechaniker erst einmal das Auto anschauen, um sagen zu können, was die Reparatur kostet. Und der Maler muss ebenfalls zuerst einmal Deine Wohnung anschauen. Erst nach der Wohnungsbesichtigung kann er einen genauen Kostenvoranschlag erstellen. Und der Sanitär oder der Zahnarzt? Es ist immer und überall gleich:

KEINE SERIÖSE PREISAUSKUNFT BEI DIENSTLEISTERN OHNE KENNTNIS DES LEISTUNGSUMFANGS.

Angebote im niedrigen dreistelligen Bereich für eine Master- oder Bachelorarbeit können eigentlich nur unseriös sein oder enthalten gar kein echtes Lektorat, sondern lediglich eine mechanisch durchgeführte Korrektur der gröbsten Sprachschnitzer mit Neuformatierung Deines Textes. Möglich, dass Dir noch eine Plagiatskontrolle versprochen wird, was heute eine einfache elektronische Software übernimmt. Nicht selten wird daher das Ergebnis ein Text sein, der Deinem Professor oder Deiner Professorin nicht gewachsen ist.

Nicht zu unterschätzen ist bei soliden Lektoraten auch der Lerneffekt, der sich bei guter Zusammenarbeit fast automatisch einstellt: Bei Deinem nächsten wissenschaftlichen Text wirst Du viele der Fehler des aktuellen Titels nicht wiederholen. So besehen, ist der Rechnungsbetrag nicht nur eine Investition in die Arbeit und damit verbunden die Schlussnote, sondern vor allem auch in Dich selbst als Autor.

Christoph Frei, Akademisches Lektorat, CH-8032 Zürich