Mein letzter bester Sprachtipp für die #ZAP

A) Was ist hier so schwierig?
Wie oft habe ich dir schon gesagt, dass das dass eine Konjunktion ist, während das das ein Artikel oder ein Pronomen sein kann. Ich hoffe wirklich, dass dir das jetzt klar ist. Das ist das Fahrrad, das ich schon lange vermisse. Dass du mir das erst heute zurückgibst, das ärgert mich. Ich vermute, dass das das Fahrrad ist, das ich letzte Woche neben das Magazin gestellt habe. Das ist zum Heulen! Dass ich nicht lache! Dass das erlaubt ist! Das Pfingstlager, auf das sich die Pfadfinder immer wieder freuen und ohne das das Sommerquartal nicht denkbar wäre, das ging dieses Jahr ausnahmsweise vorüber, ohne dass es regnete.

B) Grundsätzlich gilt es zu beachten:
Regel Nummer 1: «das» lässt sich in Gedanken immer durch «dieses», «welches» oder «jenes» ersetzen, ohne dass der Satz seinen Sinn verliert. Also: «Das Kind ist glücklich.» «Dieses Kind ist glücklich.» «Jenes Kind ist glücklich.»
Wenn das nicht funktioniert, verwendet man «dass». Also: «Er weiss, dass sie schwimmen kann.» («Er weiss, dieses sie schwimmen kann»; «Er weiss, jenes sie schwimmen kann»; «Er weiss, welches sie schwimmen kann» klingt falsch und ist es auch.)

Regel Nummer 2: Es gibt keine Regel, die besagt, dass nach einem Komma immer «dass» steht!
Ich fülle das Wasserglas, das halb leer ist.
Ich fülle das Wasserglas, welches halb leer ist.

C) Grammatische Unterscheidung
«das»
«das» ist Artikel oder Pronomen.
«das» ist bestimmter Artikel: Das Kind ist glücklich. «das» kann hier zur Probe durch «dieses» ersetzt werden. Ausserdem bezieht es sich auf ein Nomen.
«das» ist Demonstrativpronomen: Das glaube ich nicht. «das» kann hier zur Probe durch «dies» oder «jenes» ersetzt werden.
«das» ist Relativpronomen: Ein Kind, das glücklich ist, geht ins Schwimmbad. Hier bezieht sich «das» auf einen Teil im übergeordneten Satz, nämlich auf Kind. Ausserdem kann es zur Probe durch «welches» ersetzt werden.

«dass»
«dass» ist eine Konjunktion.
«dass» ist eine Konjunktion und leitet einen Nebensatz ein. Ausserdem bezieht es sich auf nichts, schliesslich leitet es einen Konsekutivsatz (Folgesatz) ein.

D) Einige Beispielsätze
dass

Ich bin mir sicher, dass halb leere Wassergläser schlechter sind als halb volle. Es deprimiert mich schon lange, dass meine Wassergläser immer halb leer sind. Dass meine Wassergläser immer halb leer sind, deprimiert mich schon lange.

das
Ich sehe ein Wasserglas, das schon halb leer ist. Das Glas, das heute Morgen noch halb voll war, ist jetzt halb leer.

dass das
Ich bedauere, dass das Wasserglas bereits halb leer ist.

PS:

Am einfachsten merkst Du Dir, dass «das» als Artikel oder Relativpronomen sich immer auf etwas beziehen lässt, wohingegen «dass» einen Folgesatz (Nebensatz) einleitet und sich auf nichts bezieht.

Christoph Frei, Akademisches Lektorat, CH-8032 Zürich